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Day: 30. Juli 2024

Leichtigkeit.

Leichtigkeit.

es klingt zwar böse, aber ich werde genauso „enden“ wie meine eltern. mein vater is so stinkendfaul, der hat nicht einen einzigen freund, mit dem er je irgendwann etwas unternommen hätte. ich meine, seit ich lebe. mein vater sitzt eigentlich nur vor der glotze und schaut sich irgendwelche sachen an. meine mutter auch. die gehen nicht weg. die gehen nicht ins kino. mein vater deshalb, weil er eben zu faul ist. den interessiert auch irgendwie gar nichts (merkt ihr was?), der möchte eigentlich nur essen und schlafen. und meine mutter lässt es halt zu bzw. sie lebt halt auch dieses leben. nicht, weil sie es möchte, sondern weil sie sich damit abgefunden hat. einmal im jahr oder so, wenn überhaupt, geht sie mal mit einer freundin ins kino. sie findet sich damit ab, dass halt rumgesessen und ferngesehen wird. es ist halt so.

ich bin auch so. ich bin einfach zu faul und zu desinteressiert für alles. zumindest fühle ich mich zur zeit so.

ich fühle mich dumpf. irgendwie geht die zeit so schnell vorrüber und ehe ich mich versehe, bin ich alt, grau und kurz vorm abnippeln. und ich habs nicht mal mitgekriegt. allgemein nehme ich alles gar nicht mehr richtig wahr, ich weiß gar nicht mehr, wann ich was gemacht habe und das sage ich jetzt nicht deshalb, weil ich zum einen ewig nicht mehr regelmäßig tagebuch geschrieben habe oder weil ich zum anderen gerade urlaub hab und man da eh nicht so ganz im rhythmus ist.

nein, ich schreibe einfach, weils grad so is. ich stehe auf, gehe zur arbeit, spamme die neuesten: „was hast du zuletzt gegessen?“-threads im forum voll und dann geh ich ins bett. i love my life. und das schlimme ist, mir macht es noch nicht mal so viel aus. nicht, während ich es so lebe.

aber manchmal sind da so die freien momente, wenn man nachts um 0:49 hier so sitzt, in diesem ekligen pc-raum, wo es kalt ist – schon allein deshalb, weil dieses eklige weiße licht aus den neon-röhren ohne jegliche wärme auf einen runterknallt und man nicht mal richtige musik hören kann, es sei denn, man klickt alle 3 minuten bei youtube auf „wiederholen“ – in denen man aufwacht, in denen man sich fragt: „sag mal, was habe ich eigentlich die letzten drei monate gemacht?“..

morgen ist das jahr zu ende, in 23 stunden. und glaubt mir, das ist nicht der anlass für diesen eintrag gerade, aber .. jetzt ist 2009. und was hast du so erlebt? .. was waren so die letzten paar monate? .. für mich endet mein jahresrückblick eigentlich mit august 2008. das letzte halbe jahr fehlt, weil ich da eigentlich nur tot war. innerlich tot. damit meine ich jetz nicht mal diesen depressiven emo-scheiß, sondern tot im sinne von: nichts. da war gar nichts.

dieser teil stammt aus dem jahr 2008, genauer gesagt ende 2008.

ich muss sagen, ich wusste nicht so recht, über was ich schreiben sollte, obwohl ich gerade zeit und lust habe, also dachte ich, ich klicke mal wieder in alte einträge. mittlerweile mache ich das gar nicht mehr. früher hab ich das noch sehr oft gemacht, ich würde sagen, fast täglich, und mit „früher“ meine ich so … vor zehn jahren? .. dann hab ich eine ganze weile nur noch alle paar wochen reingeklickt und ich würde sagen, mittlerweile lese ich gar nicht mehr alte einträge. also wenn es hoch kommt, dann vielleicht einmal im jahr.

der teil da oben ist eigentlich auch nur random irgendwo was rausgezogen. nix deepes, nix, worauf ich jetzt groß hinaus will (bzw. eigentlich doch, sonst würd ich ja jetzt nichts tippen). auch nicht, weil ich da teilweise über meinen vater schreibe, der mittlerweile nicht mehr lebt. der eintrag da, der war sogar noch vor dem schlaganfall.

eigentlich habe ich in dem abschnitt da oben überhaupt nichts gehaltvolles getippt, wie ich finde, und trotzdem war das ganz seltsam, das nach so vielen jahren nochmal zu lesen. der eintrag ging auch noch weiter, aber ich wollte jetzt nicht alles online stellen.

mir sind da aber mehrere sachen aufgefallen. das eine ist, wie ich betone, dass ich überhaupt nichts gemacht habe. … ich meine, bis auf sri lanka habe ich dieses jahr jetzt auch nichts groß gemacht. was soll ich auch schon andauernd machen? klar, hier mal ein bisschen gesangsunterricht, da mal ein bisschen tokio hotel. aber witzigerweise, in sachen tokio hotel war ich sogar in dem jahr besonders aktiv. also eigentlich habe ich nicht so viel mehr oder weniger gemacht, denn ich habe mich schon immer mit irgendetwas beschäftigt (also gedanklich und dann darüber im internet gelesen oder so), egal, ob es jetzt sowas nutzloses wie tokio hotel ist oder irgendetwas sinnvolles wie gesundheit und ernährung.

das nächste, was mich irgendwie überrascht hat, war, dass ich mir selber sage, ich hätte ja so gar nichts gemacht und mein leben wäre so leer und doof und blah. dabei empfinde ich in meiner erinnerung, dass 2008 voll das colorful year war. ich war da öfter in köln, ich hatte viele fotoshootings, ganz viel tokio hotel kram, ich glaube, ich hatte da sogar .. puh, war da nicht icke? also mein ex, der so klein war (woah, wie gemein das klingt xD). ich meine, wie gesagt – was hab ich denn JETZT für 2024 groß zu verbuchen? – auch nicht so viel mehr.

und das führt mich zu meiner eigentlichen … dingsbums, erkenntnis heißt das teil. (XD) – klar, mein leben hat sich schon geändert seit 2008. ich habe mittlerweile ein „erwachsenenleben“ mit beziehung und eigener bude und haushalt und bin viel selbstständiger mit urlaub etc. – aber der wesentliche teil ist doch die eigene einstellung. also das wusste ich schon immer, aber oft weiß man viele dinge die meiste zeit nur theoretisch, richtig fühlen kann mans aber erst, wenn man so ein (am besten eigenes) beispiel vor den latz geknallt kriegt. und das war so ein moment.

wie traurig, genervt und müde ich damals vom leben war und heute … nehme ich alles irgendwo mit so einer leichtigkeit hin. also klar, ich steiger mich immer noch hart in die meisten sachen rein, das ist einfach mein naturell. aber ich meine diese grundeinstellung ist mittlerweile so ein: „pff *schulter zuck* akzeptanz lol.“ und vorher war das alles voller bedauern. und was ich auch krass fand, ist, dass ich so hart abhängig war. oder mich abhängig gemacht hab. ich hab immer gesagt, ich kann dies nicht und das nicht, weil mir der partner fehlt, mit dem man das macht. ich kann nicht ins kino, nicht essen gehen, nicht in urlaub, nicht umziehen, nicht keine ahnung was, weil man alles ja bekanntlich mit dem partner macht. (ich höre meine srilankisch-kentuckischen tagebucheinträge an dieser stelle etwas lachen.) alter, wie anstrengend. daher mal ein dickes chapeau an die leute, die sich den mist damals durchgelesen haben und immer noch bei der stange geblieben sind. (und ich höre mich 2039, wie ich das über den heutigen eintrag sage XD)

eins muss ich aber sagen – das ist vielleicht eine gute zusammenfassung für den ganzen .. sachverhalt-dingenskirchen. und zwar, ist schon auch irgendwie lustig, wie ich mich IMMER NOCH so lange mit mir selber beschäftigen kann, also dass man seine eigenen einträge rauszieht und diese zerpflückt. *das* hat sich nach all den jahren auch nicht geändert, wie ich schon sagte *mit finger fuchtel* – LEICHTIGKEIT! .. heute mach ich das mit einer leichtigkeit! ..

naja und mit meiner leichtigkeit werde ich jetzt .. auf und davon zur arbeit fliegen.. XD

suzaku