Tag in Lesotho mit Spaziergang durch Dorf und traditioneller Musik am Nachmittag.
so, der heutige tag hat sehr kalt angefangen xD also ich muss sagen, die nacht war eigentlich echt okay, tobi hat mir noch einen schal geliehen, wo ich meinen kopf mit bedecken konnte, das war echt praktisch, denn ich HASSE es, wenn die raumtemperatur zu kalt ist, weil dann mein kopf so auskühlt, meine nase läuft und .. bah, allgemein, wenn die wangen dann so eiskalt sind, das is einfach ätzend. mit dem schal wars dann echt in ordnung und auch die decken, die in dem bett waren, waren auch mehr als ausreichend. allerdings alles außerhalb des betts war dann.. scheiße XD schminken war scheiße, alles scheiße xD ich hab dann auch aufgrund dieser scheißigkeit (weil einfach jede bewegung ARSCHKALT war) beschlossen für heute einfach gar nicht meine haare zu waschen und direkt den schal aufzubehalten, weil.. scheiß drauf. zu kalt für überhaupt irgendetwas. also früh morgens, als wir das zimmer dann verlassen haben, wars wohl vier grad und ich wette meinen arsch drauf, dass genau die gleiche temperatur auch im zimmer geherrscht hat. immerhin einfach verglast, dicker spalt zur tür und natürlich alles sehr spärlich mit steinboden und so. hab gleich zu tobi gesagt: „und diese unterkunft beweist mir wieder, warum ich camping so ätzend finde“ XD also ich sags euch, genau SO … camping im herbst.
nun ja. alle kamen dann sehr verfroren zum frühstück um 8:00 und alle waren traurig darüber, dass das kaminfeuer von gestern abend beim abendessen nun heute fürs frühstück nicht brannte. jeder hat sich auch direkt am kaffee gewärmt.
das frühstück war auch schon serviert, also zumindest das, was man direkt an den tisch bekommen hatte..
tobi und ich mit tobis tollem schal, der wenigstens meine ohren warm gehalten hat xD
man konnte sich dann noch eier, bacon und tomaten holen..
das frühstück war geschmacklich – so wie auch das abendessen bereits – ganz gut. wir sind auch heute, genauso wie gestern, in etwas anderer sitzkonstellation gesessen, also neben mir war marianne (das ist die frau vom älteren pärchen) und mir gegenüber dani (einer der berliner) und irgendwie hat sich dadurch ein etwas anderes gespräch gebildet, was ich ganz angenehm fand. (also steffi saß aufgrund der platzverhältnisse woanders und durch die „auseinander gerissene“ gruppe gab es mal eine etwas veränderte dynamik.) wir konnten uns auch genügend zeit lassen, weil die wanderung bzw. den spaziergang für den heutigen tag erst um 9:30 stattfand.
hier mal das programm des tages..
nach dem frühstück sind tobi und ich noch schnell ins zimmer bzw. ins häuschen, einfach nur toilette und so. ich hab, während tobi noch am rumkramen war, mal in der sonne ein selfie gemacht, so ein ungewohnter anblick ohne pony xD
pünktlich um 9:30 haben wir uns zum beginn des spaziergangs eingefunden..
und dann ging es los, also wir sind direkt von der lodge aus losgelaufen..
wir sind also die kurze „straße“ direkt neben der lodge entlang gelaufen und überall standen schon so kleine hütten…
zuerst waren wir in einem geschäft, also mehr so eine art tante-emma-laden, was hier aber wahrscheinlich ein richtiger supermarkt ist..
man konnte hier auch lollis für die kinder kaufen, also um die später zu verschenken, aber da hat sich keiner so recht rangetraut, bzw. ich denke, die leute, die das eventuell gemacht hätten (eigentlich nur den schweizern hätte ich es zugetraut), die standen so weit hinten und haben das vermutlich gar nicht gehört. naja und ich muss sagen, ich war dann eher so von wegen: „boah, also wenn keiner das macht, mach ich das auch nicht.“ ich bin sowieso anfangs eher mit steffi mitgelaufen und der war das ganze total unangenehm, also ich hatte ähnliche gefühle, so von wegen … wie wenn man an einem obdachlosen vorbeiläuft, so dieses.. begaffen von ärmeren menschen. aber um ehrlich zu sein, ist dieses gefühl ziemlich schnell verflogen, weil die leute auch alle ganz normal waren und wir sind da einfach rumspaziert und haben ab und an sogar mal wen einfach so gegrüßt.
das hier war ein weiterer laden..
dann ging es weiter…. also wir sind da wirklich sehr, sehr gemütlich rumspaziert und die drei guides haben immer mal wieder was erzählt, während anton das ganze für die, die etwas schlechter englisch sprechen, übersetzt hat. zum beispiel dass in diesem dorf 900 leute leben (also der name des ortes wurde „machomalu“ ausgesprochen, keine ahnung, wie man das schreibt) und es nur plumpsklos gäbe und natürlich auch kein fließendwasser in den häusern, sondern vier wasserstellen, wo die leute mit den kanistern wasser holen. wir sind an einer solchen wasserstelle vorbeigelaufen, wo die leute sich auch wasser gezapft haben, das hätte ich auch gerne fotografiert, allerdings wurde uns vorher ausdrücklich gesagt (was ich auch ohne dieser erwähnung eigentlich selbstverständlich finde), dass wir dem guide bescheid geben sollen, wenn wir bilder machen möchten, auf denen auch die leute zu sehen sind, denn dann würde er die leute erstmal um erlaubnis bitten. und das war mir dann, um ehrlich zu sein, zu viel arbeit. also ich habe immer so fotografiert, dass keine leute mit drauf sind oder nur dann, wenn von selber aus gesagt wurde, wir könnten jetzt bilder machen.
hier hat einer der guides was über die pflanzen erzählt…
die kakteen werden zum beispiel ausgepresst und das gel davon wird auf die haut geschmiert und dient als sonnenschutz.
hier eine gelbe „fahne“…
die fahnen dienen als kommunikationsmittel. und zwar werden gelbe fahnen aufgehängt, um den anderen zu signalisieren, dass man bier gebraut hat und welches verkauft, grüne flaggen stehen für gemüse, das erworben werden kann, rot für fleisch und weiß für traditionelles bier.
letzteres wurde uns dann auch noch gezeigt, und zwar wird das bier von frauen gebraut, was wir auch anschauen durften..
hier die zutaten.. weizenmehl, zucker und ach keine ahnung XD
und weil ich nicht aufgepasst habe, wie genau dieses bier hergestellt wird, muss ich hier jetzt platz lassen für die erklärung, wenn ich tobi gefragt habe, wie das nochmal funktioniert XD edit: okay, es ist gerade schon zwei tage später, ich stelle die einträge endlich online und tobi sitzt gerade weit weg von mir am pool. pech, ich kann ihn also jetzt nicht nach der erklärung fragen, dann müssen wir halt alle dumm sterben XDDD
wir konnten dieses bier auch probieren, ich glaube, so die hälfte der gruppe (inklusive tobi und mir) hat das probiert..
also es war einfach sauer und bitter und hat nicht sehr an bier erinnert, wie ich finde xD .. im übrigen hätte das bier ungefähr zwei prozent alkohol, also nicht wirklich viel.
dieser ganze pot übrigens kostet 25 cent..
danach sind wir weiterspaziert..
ein stück gebiss auf dem boden gesichtet…
und zeit für ein selfie..
marianne meinte gleich, sie hätte mich heute nicht erkannt xD tja, kenn ich.. irgendwie macht der pony dann doch viel aus.
beim rumspazieren ist auch irgendwann ein guide zu mir hergekommen und hat ein gespräch angefangen. irgendwie war ich da total irritiert und wisst ihr was? hier hab ich auch wieder eine parallele zu sri lanka bemerkt bzw. wieder etwas festgestellt, was ich schon in sri lanka bemerkt habe. und zwar hängt komischerweise mein englisch stark von meinem gegenüber ab, also nicht meine skills an für sich, sondern ich passe mich wahnsinnig stark meinem gegenüber an. wenn ich zum beispiel in den usa bin, versuche ich die amerikaner und ihren slang so gut wie möglich zu imitieren (und schaffe es anscheinend ja auch ganz gut, wenn ich schon mehrmals gehört habe, dass man mir meine nicht-amerikanische staatsangehörigkeit nicht angemerkt hat) und genau das gleiche tue ich, wenn jetzt einer englisch mit starkem akzent spricht. also hier zum beispiel rollen die das „r“ auch stark und wenn ich dann sowas höre, dann spreche ich auch eher mit deutschem akzent, weil ich einfach mein gegenüber auch nicht vor den kopf stoßen will – also in beiden richtungen. den amerikaner nicht mit einem starken deutschen akzent und einem afrikaner will ich nicht mit so einem prolloprotz-möchtegern-amislang begegnen. das gleiche mache ich schon seit jahren auch auf deutsch, also schon immer, nämlich sobald mir ein schwabe begegnet, schwätz ich auch breites schwäbisch mit dem, aber sobald ich mit kölnern, berlinern oder sonstigen leuten spreche, wechsle ich so stark wie möglich ins hochdeutsch. das mache ich aber ganz automatisch und merke ich auch gar nicht, weil ich einfach versuche, dem anderen so gut es geht entgegenzukommen. mich „ärgert“ das dann aber oftmals im nachhinein (also beim englischen), weil ich mir denke: „boah, dein englisch ist eigentlich so viel besser und akzentfreier.“ – aber ja, so bin ich halt.
jedenfalls hat dieser guide gefragt, welche sprachen wir so in der schule lernen, ab wann wir englisch haben und dass die leute hier in lesotho englisch lernen, oft aber auch spanisch und nur wenig französisch (weil ich meinte, ich könne nur englisch, deutsch und ein bisschen französisch). er meinte aber gleich, er könne auf französisch zumindest „comment tu t’appelles?“ 😀
hier waren wir am haus des chiefs, also des bürgermeisters..
der guide hat erzählt, dass man beim chief land beantragen kann und der gibt dann pro person 30×30 meter, einfach für den eigenen anbau von gemüse etc. wenn dieses land jedoch zehn jahre lang nicht benutzt bleibt, würde es jemand anderem neu zugeteilt werden. und hier wurde das auch von dieser niedrigen kriminalität nochmal erzählt, also wenn einer irgendwas anstellt, könnte man das einfach dem chief melden und das ganze dorf diene ja quasi als zeuge.
hier sind wir dann schon wieder etwas weitergelaufen, nämlich zu dem graveyard, was aber mehr so .. hm.. das sah aus wie so ein kleiner platz mit gräbern an einem „straßenrand“?..
es wurde wieder ganz viel information erzählt, jedoch muss ich sagen, da hab ich ganz lange nicht aufgepasst, weil mir das einfach.. ja keine ahnung, ads kicks in. (okay, eigentlich heißts auf englisch „add“.) aber ich geb trotzdem mal das wieder, was ich noch weiß (bzw. wovon ich mir notizen gemacht habe). und zwar, wenn ein mann stirbt, dann wird ein stier geschlachtet, wenn eine frau stirbt, eine kuh. freitags finden die beerdigungen statt bzw. AB freitag wird mit der zeremonie begonnen, und zwar wir da das loch für den verstorbenen ausgehoben und das rind geschlachtet. die ganze freitagnacht wird dann für die familie des verstorbenen gesungen und je nach religion wird auch noch ein gebet gesprochen. der leichnam befindet sich bis dahin auch immer noch bei der familie. am samstag kommen dann sowohl der chief, als auch der pfarrer, halten eine rede bzw. predigt und dann wird der sarg runtergelassen und begraben und das rind gegessen. samstags ist quasi die beerdigung für das ganze dorf und sonntags wird nur innerhalb der familie „gefeiert“, da wird dann schwarz getragen und zur trauer die haare abrasiert. nach einem monat wird dann ein schaf geschlachtet und gegessen, was quasi bedeuten soll, dass die trauerphase vorbei ist. – so, hab ich das nicht toll aufgeschrieben und widergegeben? XD
etwas weiter waren wir dann nochmal in so einem handwerksshop, da meinte anton gleich: „hier ist die touristenfalle, wenn sie wollen, können sie reingehen und etwas kaufen, wenn nicht, dann nicht.“ – ich hab schon durch das fenster immer zwei identische, kleine sachen nebeneinander gesehen und ich meinte so: „oha, die haben ohrringe, rein da“ XD und noch im laden dann: „och, wieso touristenfalle? ist doch toll hier“, während ich schon drei ohrringe in der hand hatte XD
und das hab ich gerade für euch fotografiert, weil mir dann aufgefallen ist, dass ich die ohrringe gar nicht abgelichtet habe:
danach ging es relativ schnell wieder in die lodge und unser zweieinhalb-stunden-spaziergang war vorbei.
nach einer stunde .. rumtüdeln (XD) haben wir uns dann alle irgendwie intuitiv wieder an der terrasse eingefunden und alle haben nach und nach etwas gegessen..
ich hatte einen thunfisch-salat (ich versuche immer wieder so gesund und kalorienarm wie möglich zu essen aus angst vor der waage nach dem urlaub XDDDD) und tobi hatte die spaghetti bolognaise, die von der küche empfohlen wurde, sowie ein „lesotho’isches“ brot jeweils, das irgendwie sepathatha oder sowas hieß.
natürlich nebenher tagebuch geschrieben…
nach dem essen haben auch alle immer mal wieder mit dem kleinen hund gespielt..
und hier sitze ich immer noch und tippe, während alle sich mittlerweile schon wieder in verschiedenen gruppen entweder verkrochen haben oder immer noch hier sitzen. neben mir sitzen die schweizer mit steffi und spielen irgendein spiel zusammen, heike und tobi laufen rum und fotografieren, während die berliner sich zum chillen auf ihr zimmer verkrochen haben, und ich sitze halt wie gesagt immer noch hier auf der terrasse und tippe tagebuch. für den rest des tages steht auch nicht mehr viel an, außer diesen tanz mit musik nachher, was ich ja gestern verpasst habe und eben noch das abendessen – und die eiskalte nacht 8D ..
ich tippe mal später weiter und schaue jetzt, was tobi so macht.
gut, es ist jetzt schon zwei tage später und ich muss mich jetzt anhand der bilder entlanghangeln, was wir vorgestern gemacht haben xD mittlerweile bin ich nämlich schon in dem modus, wo ich sage: „boah, du, keine ahnung mehr, was da war“, so viel hat das hirn schon erlebt.
also.. aber anhand der bilder erinnere ich mich, dass tobi und ich den nachmittag mit den schweizern und steffi dann weiter verbracht haben, also zumindest saßen die in der nähe der terrasse in der sonne und haben ein spiel gespielt, bei dem tobi und ich dann zugesehen haben.. das war auch so ein richtiger chillmodus..
also in der sonne war es auch richtig schön warm, also zumindest mit langen sachen, aber sobald man in den schatten gegangen ist, wurde es arschkalt. da hatte man auch den unterschied zwischen tagsüber und nachts gemerkt, alter, die temperaturen sind so gefallen, alter.
nun ja, etwas später – da war es schon richtig kalt – so um 17:30 gab es dann wieder der musikalische auftritt, einmal vom chor und einmal von einer band. beides hatte ich ja den tag zuvor in meinem hassanfall, weil es keinen möglichkeit des haare föhnens gab (XD), verpasst, da ich tagebuch tippen und mich auskotzen musste xD
hier war einmal der chor, da war sogar unser guide von heute morgen der chorleiter..
und anschließend kam die band mit selbst gebastelten instrumenten..
sowohl der chor als auch die band haben beide immer wieder kurz ein bisschen was erzählt, also die band hat zum beispiel erzählt, wie sie die instrumente gebastelt haben und aus welchen materialen. auch hier muss ich sagen, waren alle sehr freundlich, also richtig aufrichtig freundlich und fröhlich, dass sie für uns musizieren durften. das find ich echt immer wieder erstaunlich, wie aufrichtig nett (zumindest kommt es so rüber) menschen in armen ländern oft sind.
nach einer stunde – halbe stunde chor, halbe stunde band – waren wir alle durchgefroren und sind sofort in die bar bzw. in den speisesaal gegangen und haben uns ans feuer gestellt, bzw. zunächst an den heizpilz und später, als endlich das feuer im kamin brannte, dann dort hin.
zum abendessen gab es wieder allerlei, das weiße war irgendwie eine art maisbrei, glaub ich, kartoffelgratin, das grüne war wirsing und kohl, bohnen und.. puh, ich weiß nicht mehr, was für fleisch das genau war, jedenfalls war alles sehr lecker. und das orangene ist, glaub ich, kürbis gewesen.
zum nachtisch gab es einen cheesecake, der auch sehr lecker war.
anschließend sind wir – wie auch am tag zuvor – relativ schnell vom küchenpersonal aus dem speiseraum gekehrt worden (XD) – worauf wir uns wieder an die bar gesetzt haben. ich hab den platz diesmal erwählt, indem ich mich ganz frech an den ofen gesetzt habe, wo das kochwasser für tee immer gekocht wurde xD im wahrsten sinne des wortes ein „heißer“ tipp von marianne, die vor dem abendessen da saß xD
heute wäre ich sogar wach und mit dem tagebuch so weit gewesen, dass ich in ruhe sitzen geblieben und geschnackt hätte, aber irgendwie waren alle platt vom tag, deshalb ging es etwas früher zu ende – na toll xD
in diesem sinne, so viel zu .. öh.. vorgestern. xD
suzaku
2 Gedanken zu „Tag in Lesotho mit Spaziergang durch Dorf und traditioneller Musik am Nachmittag.“
Megaschönes Bild von Euch (mit den Sonnenbrillen u Tobi mit Hut). Ohne pony steht dir super!
Danke dir 🙂