Tortenguss.

Tortenguss.

so da bin ich mal wieder.. ja, ich weiß, schon länger nicht mehr mich gemeldet, aber irgendwie vergehen dann doch wieder die tage so schnell.

es gibt eigentlich auch gar nicht groß was zu erzählen, mal hier und mal da ein paar kleine dinge. wobei ich heute mega gut drauf bin, aber MEGA GUT. keine ahnung wieso, eigentlich nur.. einfach so. es ist freitag und ich hab auf arbeit nicht so wirklich viel zu tun zur zeit, also wer weiß, wie es dann ab nächster woche aussieht, denn in meinem job ist das immer so: ein anruf und plötzlich ist man elf stunden im büro. aber da mein gruppenleiter gerade elternzeit hat (jedoch trotzdem einmal die woche im büro is), passiert das eher seltener. homeoffice hab ich übrigens nun auch keins mehr, in meiner gruppe is somit offensichtlich corona offiziell vorbei (betonung liegt auf „meiner gruppe“, denn im ganzen betrieb offensichtlich noch nicht..). nur die, die sich freiwillig für homeoffice gemeldet haben, dürfen jetzt von meinem gruppenleiter aus noch homeoffice machen, aber mit der prämisse, dass man seinen arbeitsplatz auf arbeit aufgibt. also sprich, wenn man kein homeoffice hat, sitzt man einfach auf irgendeinem platz, der gerade zur verfügung steht, hat aber keinen fest zugewiesenen mehr. ist eigentlich mitunter einer der hauptgründe, warum ich mich dagegen entschieden habe, denn ich bin leider hart unflexibel und hab keinen bock, mal den einen tag hier und den anderen tag dort zu hocken. vorallem wenn ich dann mal tagelang neben meinem gruppenleiter sitzen darf, alter, da würd ich mir, glaub, den kugelschreiber ins hirn stechen.

und sonst so… gesangsunterricht hab ich gerade auch keinen, weil ja sommerferien sind und ich hab in den ferien keinen unterricht. jedoch sind die auch bald rum, genauer gesagt, nächste woche. allerdings, muss ich sagen, habe ich mir überlegt, ob ich den gesangsunterricht nicht kündige. um ehrlich zu sein, macht es mir mittlerweile gar keinen spaß mehr, sondern ist nur noch eine belastung, von wegen, ach fuck, da muss ich noch hausaufgaben machen. und so richtig vorwärts.. hm, ja, ich glaub schon, dass man minimal vorwärts kommt, aber man muss sich beim singen schon hart den arsch aufreißen und ständig üben, um da irgendeinen fortschritt zu sehen. vielleicht bin ich auch einfach nur untalentiert, aber ich finde gesang wesentlich anstrengender als zum beispiel malerei oder irgendwas sportliches. aber ich denke, das liegt auch der eigentlichen sache zu grunde, bei sport muss man einfach „machen“ und dann läuft es halt, also zumindest, wenn man nur sport einfach für sich machen und nicht an irgendwelchen wettkämpfen teilnehmen will und beim zeichnen.. hm, ja, also ich bin halt talentiert, was zeichnen angeht (xD), behaupte ich mal. aber bei singen ey… da musste auf die atmung achten, auf die haltung, musst gewisse muskeln anspannen, dafür aber manches total locker lassen, dann die techniken an für sich beherrschen, in allmöglichen tonlagen und lautstärken und zum schluss noch emotion mit reinbringen. meine emotion hierzu: am arsch. xD und dieses .. NACH VORNE RAUSSINGEN.. aaaaaach. ganz ehrlich, ich werde eh nie ne lady gaga, von daher…. aber ich hänge halt an meiner gesangslehrerin, deshalb .. mal schauen. ich muss jetzt auch mal gucken, wie es nach der langen pause ist, denn ich hab – ohne scheiß – jetzt zwei monate GAR nicht geübt xD weil einfach keeeeeinen booooooooooock *in (ungeübter) oberstimme gesungen XD*

ich hab mich neulich übrigens wieder mit ein paar aus der klinikzeit unterhalten und ich muss schon sagen, dass ich im nachhinein auch echt froh bin, alles so gut überstanden zu haben. also jetzt nicht den klinikaufenthalt (lol), sondern halt das, was mich erst da reingebracht hat, logischerweise. generell würde ich auch behaupten, hab ich recht wenig.. probleme mehr, so psychischer natur. auch nicht mehr solche ausraster. APROPOS AUSRASTER (lol). RATET, WAS DOCH NOCH ANKAM! .. MEIN SAILOR MOON SPIEL – THE FUCK! und zwar kam dann doch iiiiiirgendwann mal die postbotin (die es verschlampt hat) und hat es zugestellt und ich so: „ah, haben sie es doch noch wiedergefunden?“ und die guckt mich mit großen augen an und sagt so: „hä, was?“ – „ja das eine, welches verloren ging“ – und sie so total verwundert: „ach das war DAS?!“ .. *face palm* seriously? .. ich dachte DESHALB kommt ihr und stellt es mir zu? … – „äh ja?“ – „oh achso, das wusste ich nicht.“ ok, das is echt traurig, dass ICH mehr ahnung bzgl. der verschiedenen pakete hab als ihr, die es.. zustellt? .. dafür bezahlt werdet? .. irgendwas macht!? … naja, aber ich hab mich ned groß mit der rumgeschlägert, ich war ja froh, dass es doch noch kam.

aber nochmal zurück zum psychokram. ich hab an für sich keine großartigen probleme mehr, im gegenteil, ich würde sogar sagen, mittlerweile komm ich echt besser mit einigem zurecht, als so manch anderer. trotzdem merke ich immer noch, dass ich… anders groß wurde als zum beispiel leute, die .. eine weniger abfuckte familie hatten.

ist mir neulich wieder aufgefallen. und zwar hatte ich einen obstkuchen gemacht und es war ein bisschen zu viel tortenguss, sodass die suppe über die tortenplatte hinweg auf die arbeitsfläche gelaufen ist. tobi stand daneben und war bissl besorgt bzw. hat mir gleich einen putzlappen gereicht, damit nicht alles voller tortenguss is, während ich einfach nur fasziniert von dem moment war. ich war da seltsamerweise total … glücklich. ich stand da und hab einfach nur beobachtet, wie der tortenguss ganz unperfekt an den seiten der tortenplatte vorbeilief und.. es ist nichts passiert. nur das. nur die sauerei. dann muss man da halt mal entlang wischen. aber es ist nichts weiter geschehen. tobi hat sich dann über mich lustig gemacht und sagte: „das sind die momente, in denen man nicht weiß, wo man zuerst hin soll, und dann einfach gar nichts macht“ und lachte und ich hab ihn angegrinst und antwortete: „ich find das einfach krass. es läuft hier was schief, also ich mach hier was ‚falsch‘, und ich bekomme keine schläge und werde nicht angeschrien.“

das sind so momente, in denen meine kindheit kurz irgendwo ganz tief im hinterkopf anklopft. wenn mir etwas runterfällt und dabei etwas zu bruch geht. oder man etwas vergisst und der topf überläuft oder wenn einem einfach irgendein missgeschick passiert, das man dann aufräumen oder wegputzen muss. alles situationen, wo im ersten augenblick intuitiv immer erstmal die angst einsetzt.

ich hielt dann meinen leeren topf, in dem der guss drin war, in der einen hand, und das messer zum verstreichen in der anderen, und hab singend und tanzend die matsche weggeschabt und wie so ne doofe gelacht und gekichert und mich einfach .. über mein erwachsensein gefreut. was sowas angeht, da bin ich auch heute mit 36, wo ich doch schon so lange kein kind mehr bin und schon so lange nicht mehr bei meinen eltern wohne, immer noch so .. überglücklich, erwachsen und von meinem elternhaus weg zu sein, einfach frei zu sein, so, als wäre ich erst letzte woche ausgezogen, als wäre ich noch letzte woche mit fünf oder acht oder zwölf jahren starr vor angst in der küche gestanden, während meine mutter mich wieder wegen irgendeinem nichtigen scheiß angebrüllt oder geschlagen hat.

ich glaube, das war auch für tobi ganz komisch mitzuerleben, da er das ja überhaupt nicht von zuhause kennt. seine größte sorge in dem moment war einfach, dass man halt die siffe wegputzen muss. meine größte sorge wäre gewesen, dass meine mutter ausrastet, mich schlägt, dass tagelang dieses angespannte verhältnis wäre, sie nicht mehr mit mir redet, diese angst, dass man dann jetzt, wo man schon wieder in ungnade gefallen ist, sich ja nicht so bald wieder irgendwas zu schulden kommen lässt, weil dann ist .. absolut der ofen aus. dieser ganze rattenschwanz, den das nach sich zieht. aber für andere leute ist das einfach .. zwanzig sekunden, in denen man über die arbeitsplatte wischt. und das fühlt sich noch heute so ungewohnt an. und dann noch dieser wundervolle gedanke, dass man selber dazu in der lage ist, die sauerei wegzumachen und dass da kein fauchendes „JETZT KOMM, HAU AB, DU KANNST DAS EH NICHT!“ kommt.

das finde ich immer noch…. faszinierend. noch ein grund mehr glücklich zu sein.

mehr nicht, ich muss noch einkaufen gehen.

suzaku

2 Gedanken zu „Tortenguss.

  1. Diese Angst kenne ich nur zu gut, bei mir zu Hause war es auch so. Was geblieben ist, ist eine ziemliche Schreckhaftigkeit… wenn irgendwo etwas runterfällt, wenn es knallt… dann ist mein Körper sofort im Angst-udn Abwehrmodus… auch wenn mein Verstand mir sagt, war doch nur eine Tasse und die hat jenamd anderes heruntergeworfen… alles ist angespannt und wartet auf eine Bestrafung. Man ist halt so konditioniert.

    1. danke dir noch für den kommentar! ja, ich weiß, was du meinst mit dieser schreckhaftigkeit, da gehts mir ähnlich, auch wenn ich dann nicht direkt „angst“ habe, sondern „nur“ schreckhaft bin. aber ja, man merkt halt schon, dass man auf bestimmte sachen konditioniert ist. liebe grüße an dich!

Kommentar verfassen

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen